Der Islandhund ist eine außergewöhnliche Hunderasse mit jahrhundertealter Geschichte. Ursprünglich begleitet er die Menschen auf Island seit der Besiedlung durch die Wikinger – als vielseitiger Arbeits- und Wachhund, der mit rauem Klima, weiten Landschaften und anspruchsvollen Aufgaben bestens zurechtkam. Diese Ursprünge prägen den Islandhund bis heute – und machen ihn zu einem treuen, aktiven und intelligenten Begleiter mit ganz eigenem Charme.
Charakter: Offen, freundlich, aufmerksam
Islandhunde gelten als ausgesprochen freundlich im Umgang mit Menschen und anderen Tieren. Sie sind offen, sozial und neigen kaum zu Aggression oder übermäßiger Dominanz. Ihr Wesen ist aufmerksam, aber nicht nervös – neugierig, aber nicht aufdringlich.
Unsere eigenen Hunde zeigen diesen Charakter täglich: Auf unserem Hof suchen sie gerne die Nähe zu Menschen, auch zu Besuchern oder fremden Personen. Dabei begegnen sie anderen stets freundlich – ohne sich aufzudrängen. Ein klares “Nein” oder ein zurückhaltendes Verhalten wird respektiert. Gerade diese Mischung aus Zutraulichkeit und Feingefühl macht den Islandhund im Alltag zu einem sehr angenehmen Begleiter – auch für Familien mit Kindern, für aktive Senioren oder für Mehrhunde-Haushalte.
Bewegungsdrang: Aktiv, aber ausgeglichen
Der Islandhund ist kein Couch-Potato – aber auch kein nervöser Dauerläufer. Als ehemalige Hütehunde bringen sie von Natur aus viel Energie und Ausdauer mit, ohne dabei überdreht zu sein. Wichtig ist, dass sie regelmäßig Bewegung und Beschäftigung bekommen – am liebsten draußen.
Ideal sind lange Spaziergänge, Wanderungen, Ausritte, Radtouren oder auch das freie Spiel auf gesichertem Gelände. Ein Islandhund liebt es, bei seinen Menschen zu sein und gemeinsame Aktivitäten zu erleben. Gleichzeitig kann er aber auch zur Ruhe kommen, wenn er körperlich und geistig ausgelastet ist.
Gerade im Urlaub oder auf Ausflügen erleben wir immer wieder, wie vielseitig einsetzbar unsere Hunde sind: ob am Strand, im Wald oder auf dem Reitplatz – sie passen sich gut an und behalten dabei ihre typische Energie und Lebensfreude.
Intelligenz und Lernfreude
Islandhunde gehören zu den besonders lernwilligen und klugen Hunderassen. Sie begreifen schnell, was von ihnen erwartet wird – und setzen dies gerne um, wenn die Kommunikation stimmt. Dabei reagieren sie besonders gut auf positive Bestärkung, klare Signale und einfühlsames Training.
Wichtig ist die Abwechslung – ständige Wiederholungen langweilen sie schnell. Ihre hohe soziale Intelligenz zeigt sich auch darin, dass sie oft gut „mitdenken“ und sich auf die Stimmung ihrer Menschen einstellen. Sie möchten gefallen, aber nicht unterwürfig sein – was beim Training Fingerspitzengefühl, aber keine Härte erfordert.
Bellverhalten: Wachsam, aber lenkbar
Ein häufig angesprochener Punkt beim Islandhund ist sein Bellverhalten. Als Hüte- und Wachhund gehört das Bellen zu seinem natürlichen Ausdrucksverhalten – insbesondere, wenn er Ungewöhnliches wahrnimmt oder seine Umgebung „im Blick“ behalten will.
Islandhunde neigen dazu, Bewegungen, Geräusche oder Veränderungen in ihrer Umgebung zu melden. Dieses Verhalten ist besonders ausgeprägt, wenn sie sich für etwas verantwortlich fühlen – etwa Haus, Garten oder bestimmte Personen.
Mit konsequenter Erziehung, klaren Regeln und ausreichend Auslastung lässt sich das Bellverhalten jedoch gut steuern. Wichtig ist, dass man dem Hund vermittelt, wann Bellen erwünscht ist – und wann nicht. Frühzeitige Gewöhnung an Alltagssituationen, gute Sozialisierung und das gezielte Training von Ruhe und Rückzug sind dabei wichtige Bausteine.
Fazit: Ein ursprünglicher Hund mit Herz und Verstand
Der Islandhund ist ein wunderbarer Begleiter für aktive Menschen, die Freude an einem aufgeweckten, sozialen und klugen Hund haben. Er eignet sich für Familien ebenso wie für Einzelpersonen – vorausgesetzt, er bekommt ausreichend Bewegung, geistige Anregung und liebevolle, aber klare Führung.
Seine freundliche Art, seine Anpassungsfähigkeit und seine hohe Sozialkompetenz machen ihn zu einem idealen Hund für viele Lebenslagen. Dabei bleibt er immer ein Stück weit „ursprünglich“ – mit einem feinen Gespür für Menschen, einem starken Bezug zu seiner Umgebung und einem natürlichen Bedürfnis nach Kontakt, Bewegung und Aufgabe.
Wer sich auf einen Islandhund einlässt, gewinnt nicht nur einen Hund – sondern einen echten Partner mit Charakter und Charme.